Das Gebiet um Dohnsberg war überwiegend bergig und dicht bewaldet. In der späten Völkerwanderungszeit wurde es von germanischen Siedlern durchzogen, die erste befestigte Höhenanlagen anlegten. Die erste Nennung in einem Urkundenfragment um 765 lautet:
"…in pago Donesbercensi silvarum plaga…"
(„…im Gau des Donesberc, in der Waldgegend…“).
Der zentrale Berg „Donisperc“ (heute: Dohnsberg) gab der Region also bereits damals ihren Namen.
Der Nordosten (heutiges Gebiet um Ferrenwalde) wurde unter dem Haus von Verrenwalde (urspr. de Verinwalda) als königliches Forstlehen verwaltet.
Der Westen (heutiges Gebiet um Torfenstein) entsteht als Grenzmark gegen benachbarte Stammesgebiete. Hier regieren die Herren von Torphenstain.
Der Südosten (heutiges Tobingen) ist Teil einer kleineren Grafschaft „Tobinch“ unter den Grafen von Tobinch, die den Handel über einen Pass kntrollieren.
Der Süden (heutiges Gebiet um Zirkelfelde und Sparstadt) ist offenes Hügelland, das von Klöstern der Abtei Circulifeldensis erschlossen wird. Das Hauptkloster Monasterium Circulifeldensis blieb bis heute erhalten.
Es kam mehrfach zu Streit zwischen den Herren von Torphenstain und den Grafen von Tobinch um Zölle und Wege im Gebirge. Die Abtei Circulifeldensis gewann durch Schenkungen der Tobincher Grafen an Macht und Land, konnte sich militärisch aber nicht gegen Torphenstain behaupten.
1147 folgte die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Dohnsberg, der „civitas Donesberc“, als Marktort und Bergbauzentrum. Das Haus von Donesberc stieg durch Erzförderung zu einflussreichen Reichsrittern auf.
Um 1270 fiel nach dem Aussterben der Tobincher GrafenTobinch an die Verrenwalder Linie (Haus von Verrenwalde). Im Jahre 1312 eroberten die Herren von Torphenstain das heutige Zirkelfelde und setzen ihre jüngeren Söhne als Vögte ein.
Mit der Hochzeit zwischen Gertrud von Verrenwalde und Ulrich von Torphenstain gab es 1435 eine erste Annäherung der beiden Häuser, jedoch noch keine Vereinigung.
Zwischen dem 16.–17. Jh. verloren die Klöster durch Reformationen und Kriege Land, was sich auch auf die Machtposition der Abtei Zirkelfelde auswirkte. Die Adelsgeschlechter verarmten im Zuge der fortwährenden Kriege. Im Jahr 1628 starb der letzte Herrscher von Torfenstein ohne einen männlichen Nachfahren, das Erbe fiel aufgrund der familiären Verflechtung seit der Hochzeit von 1435 an das Haus von Ferrenwalde, welches seinen Einfluss fortan ausweitete.
1703 wurden die Gebiete um das heutige Dohnsberg in der „Grafschaft Dohnsberg“ zusammengefasst, mit Sitz in der Stadt Dohnsberg. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebiet in mehrere Amtshauptmannschaften gegliedert (Dohnsberg, Ferrenwalde, Torfenstein, Tobingen, Zirkelfelde). Die Region blieb stark wald- und berggeprägt, gewann aber durch Bergbau (Eisen, Silber, später Braunkohle) an wirtschaftlicher Bedeutung.
Nach den napoleonischen Kriegen wurde die Grafschaft Dohnsberg Teil des Königreiches Sachsen. Dohnsberg entwickelte sich zum Industrie- und Verwaltungszentrum, vor allem dank Eisenhütten, Maschinenbau und später Textilproduktion. Um 1850 leben in der Stadt Dohnsberg bereits über 80.000 Menschen. Die Gebiete des heutigen Landkreises um die Stadt herum blieben hingegen agrarisch geprägt, lieferten Holz, Erz und Nahrungsmittel in die aufblühende Industriestadt. Mit dem Eisenbahnanschluss (ca. 1870) entsteht eine starke Abhängigkeit des Umlandes von Dohnsberg.
Die Region erlebte durch Bergbau, Glasindustrie und Chemiewerke in und um Dohnsberg einen starken Aufschwung. Während des Ersten Weltkriegs starben viele Männer aus aus den größeren Städten der Region, was zu Landflucht führte. In der Weimarer Zeit entstanden große Arbeitersiedlungen in Dohnsberg. Da die Stadt aus allen Nähten zu platzen drohte, wurde in dieser Zeit zwischen Dohnsberg und Ferrenwalde auch Neustadt an der Dohne gegründet.
Während der Zeit des NS-Regimes wurden Erz- und Braunkohleabbau verstaatlicht, es entstanden Rüstungsbetriebe im gesamten Gebiet. In Torfenstein und Tobingen entstanden Zwangsarbeiterlager. Das Kloster Zirkelfelde wurde enteignet und die Gebäude fortan als Lazarett genutzt.
Nach 1945 lag die Region in der Sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 in der DDR.
Im Zuge der DDR-Kreisreform wird die historische Region 1952 folgendermaßen gegliedert:
Die DDR-Führung setzte stark auf die Industrialisierung in und um Dohnsberg: Chemiekombinate wurden ausgebaut, der Maschinenbau florierte. Die ländlichen Kreise wurden durch LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) geprägt. Die üppigen Wälder wurden teilweise für den Braunkohletagebau gerodet. Ferrenwalde wurde Sitz eines großen Holz- und Papierkombinats, Tobingen erhielt eine Keramikfabrik, Torfenstein ein Rüstungswerk, Der Kreis Zirkelfelde blieb stark landwirtschaftlich geprägt, lieferte hierbei aber Nahrungsmittel für den ganzen Bezirk. Dohnsberg wuchs stark und überschritt 1975 die Marke von 500.000 Einwohnern.
Die Wende hatte für unseren Landkreis eine weitreichende Bedeutung. Viele Menschen zogen weg, einige Wirtschaftszweige brachen ein, doch viele andere entstanden. Der Tourismus expandierte in den 90er Jahren und auch die Baubranche profitierte vom Aufschwung.
Mit der Wiedervereinigung ging auch die Gründung der ehemaligen Landkreise Zirkelfelde, Torfenstein, Tobingen und Ferrenwalde im Jahre 1990 einher. Nach einer ersten Fusion der Landkreise Zirkelfelde und Torfenstein sowie Ferrenwalde und Tobingen im Jahr 1994, entstand durch eine weitere Fusion 2008 schließlich der Landkreis Dohnsberger Land durch eine Fusion der beiden Landkreise Torfenstein und Ferrenwalde. Hierbei wurde Ferrenwalde als einwohnerreichste Stadt des neuen Kreises als Verwaltungssitz festgelegt.
Im August 2002 zeigten überall im Landkreis die Flüsse ihre Naturgewalt und zerstörten vielerorts das, was die Einwohner zuvor in mühevoller Arbeit aufgebaut hatten. Die Schäden zu beseitigen, kostete nicht nur viel Geld, sondern vor allem sehr viel Schaffenskraft und Engagement von allen Beteiligten und Helfern.
Traurig müssen viele zurückblicken - und doch glücklich, dass diese Katastrophe überwunden ist und zumindest bewiesen hat, wie groß der Zusammenhalt der Bevölkerung und die Hilfsbereitschaft unzähliger Menschen sein kann.